Ulrike Jaeger – Herz und Stimme des Jugendworkcamps
Ulrike Jaeger prägt das Internationale Jugendworkcamp seit dessen Gründung. 1995 arbeitete sie in einem Workcamp von dem Verein „Heim-statt Tschernobyl“ am Narotsch-See mit, um zwei Häuser für Tschernobyl-Flüchtlinge zu bauen. So lernte sie erstmalig Land und Leute kennen, trat dem Verein „Heim-statt Tschernobyl e.V.“ bei, in welchem sie sich dann ehrenamtlich auch über 10 Jahre im Vorstand engagierte. Das Internationale Jugendworkcamp, welches von der Evangelischen Jugendregion damals Dünne-Spradow-Südlengern, später Bünde-Ost organisiert und verantwortet wurde, fand in enger Kooperation mit dem Verein „Heim-statt Tschernobyl e.V.“ vor Ort statt. Ziel des IJWCs war es, von Anfang an bei der alteingesessenen, zumeist benachteiligten Bevölkerung, welche von den beiden Weltkriegen noch gezeichnet waren zu arbeiten und praktische Hilfe zu leisten. Diese leben und lebten in den Dörfern, um die beiden Siedlungen Drushnaja und Starij Lepel, welche vom Verein „Heim-statt Tschernobyl e.V.“ neu errichtet wurden. Die Arbeit der Internationalen Jugendworkcamps hat maßgeblich dazu beigetragen, dass aus dem humanitären Engagement der Jugendlichen eine dauerhafte Brücke der Verständigung zwischen Deutschland und Weißrussland entstehen konnte.
Unter ihrer Leitung entstand 1996 das erste Jugendworkcamp in Weißrussland. Seither organisiert sie die jährlichen Camps mit unermüdlichem Einsatz und tiefer Überzeugung. Ihr besonderes Anliegen: Jugendlichen durch praktische Hilfe, persönliche Begegnung und geschichtliche Auseinandersetzung den Wert von Frieden, Verantwortung und Mitmenschlichkeit erfahrbar zu machen.
Ulrike Jaeger hat nicht nur unzählige Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ermöglicht, sondern auch zur Dokumentation dieser Erinnerungen beigetragen – unter anderem durch das Buch „Die vergessenen Frauen vom Narotsch-See“, das 2002 veröffentlicht wurde.
Bis heute ist sie zentrale Ansprechpartnerin für das Workcamp. Ihr Einsatz steht für Kontinuität, Vertrauen und die Hoffnung, dass Versöhnung möglich ist – wenn man ihr Raum gibt.