Auf den Spuren von Jacob Shepetinski

Jacov Shepetinski wurde 1920 in Slonim geboren. Im Sommer 1941 verändert sich sein Leben von Grund auf: Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, der Besetzung seiner Heimatstadt Slonim, kommt er als Jude ins Ghetto der Stadt Slonim. Wie durch ein Wunder entkommt er der Massenerschießung in Chepelowo, wo er nachts aus der Grube fliehen kann und zu den Partisanen in die umliegenden Wälder geht. Später wird er Soldat bei der Roten Armee und marschiert 1945 nach Berlin. Nach Kriegsende wird er zu zehn Jahren Gulag in das Stalinistische Russland, in den nördlichen Ural und anschließend für fünf Jahre zur Verbannung verurteilt. Herr Shepetinski, der mehrfach dem sicheren Tod entkam, hält als „Delegierter dieser Toten“ seine Erinnerungen fest und sucht das Gespräch, besonders mit der jungen Generation.

 

Bezug zum Projekt:

Seit 2005 war Herr Shepetinski mit den Jugendlichen des Internationalen Jugendworkcamps im regen Austausch und stetigen Kontakt. Das Bünder Jugendworkcamp-Projekt führte von 1996 bis 2007 die internationalen Jugendworkcamps im Nord/Westen Weißrusslands auf der ehemaligen Frontlinie des Ersten und Zweiten Weltkrieges durch. Die teilnehmenden Jugendlichen befanden sich in der Regel im Alter zwischen 13 bis 18 Jahren. Die Jugendlichen leisteten bei alten, alleinlebenden Menschen, die Hilfe benötigten, einen Baurenovierungseinsatz. Diese Einsätze wurden von 2007 bis 2019 im Nord-Osten Weißrusslands fortgeführt. Neben den baulichen Arbeiten bekam auch die geschichtliche Aufarbeitung, die unsere beiden Völker betrifft, einen hohen Stellenwert. Die alten Menschen erlebten teilweisen den Ersten und alle den Zweiten Weltkrieg. Während der Arbeitspausen erzählen die „Alten“ viel vom Krieg und ihren persönlichen Schicksalen. Hieraus entwickelte sich bald für das internationale Jugendworkcamp ein zweiter wesentlicher Arbeitsbereich des Projektes: die historische Aufarbeitung durch „Oral-Historie“ mit vielen gesprächsbereiten ZeitzeugInnen.

Seit 2003 pflegt das internationale Jugendworkcamp stetige Kontakte zu jüdischen Überlebenden und weitete somit die historische Aufarbeitung gerade auch auf die Geschichte des Holocaust aus. Seit 2005 beschäftigen sich deutsche und weißrussische Jugendlichen intensiv mit der Geschichte von Herrn Shepetinski. Anhand seiner Autobiographie, die ebenfalls 2005 herausgegeben wurde, hatte es sich die damalige internationale Jugendworkcampgruppe zur Aufgabe gemacht, seine Spuren in Weißrussland, die er in seinem Buch sehr bewegend beschreibt, aufzusuchen, ihnen nachzulaufen und sie anhand der historischen Dokumente zu erkunden.

Die Jugendlichen suchten viele Spuren, fanden diese und setzten dabei selbst viele Spuren. Das persönliche Gespräch und die Begegnung mit dem Ehepaar Shepetinski im Herbst des Jahres 2005, bei dem Rückbegegnungsprogramm in Bünde, wurden zum absoluten Höhepunkt unserer Projektarbeit. Diese Begegnung blieb nicht ohne Folgen für die künftigen internationalen Jugendworkcamp-Projekte.

Mit dieser Begegnung waren wir bereits im Herbst des Jahres für das nächste Jahr komplett ausgebucht. Alle Recherchen und Ergebnisse unserer Arbeit wurden grundsätzlich mit Herrn Shepetinski besprochen, diskutiert und ausgewertet, mittels Briefs, E-mail und Telefonkontakt oder durch persönliche Begegnungen. Jedes Programm in jedem Jahr auf seinen Spuren wurde mit ihm besprochen, gemeinsam vorbereitet und stetig um neue weitere historische Details sowie neue Orte ergänzt und erweitert.

Um dem Baurenovierungseinsatz wie auch der historischen Aufarbeitung auf Jacovs Spuren gerecht zu werden, teilen wir die gesamte Projektzeit von maximal drei Wochen in drei Blöcke auf. Wir beginnen in der Regel mit dem Arbeitseinsatz, sind dann anschließend etwa fünf Tage zur historischen Aufarbeitung im Land auf Jacovs Spuren unterwegs und anschließend wieder im Baueinsatz tätig. Die praktische Arbeit ist für uns selbst auch eine Hilfe, die schwere Geschichte, die schrecklichen Schicksale anders und besser verarbeiten zu können.

Das praktische Handeln und die geistige Auseinandersetzung mit der Geschichte sind und bleiben Hauptbestandteil unseres Projektes.

Wir wollen die Erinnerung wachhalten, denn nichts ist schlimmer als die Wahrheit über die Geschehnisse vergessen machen zu wollen.

Wir wollen den Opfern die Würde zukommen lassen, die man ihnen zu Lebzeiten entzogen und verweigert hat.

Wir sind in der Gruppe miteinander im Gespräch über die Lehren, die aus einer solchen Geschichte zu ziehen sind.

Bezug zum Projekt:

Seit 2005 ist Herr Shepetinski mit den Jugendlichen des Internationalen Jugendworkcamps im regen Austausch und stetigen Kontakt. Das Bünder Jugendworkcampprojekt führt seit mittlerweile 14 Jahren internationale Jugendworkcamps im Nord/Westen Weißrusslands auf der ehemaligen Frontlinie des ersten und zweiten Weltkrieges durch. Die teilnehmenden Jugendlichen befinden sich in der Regel im Alter zwischen 14 – 18 Jahren. Die Jugendlichen leisten bei alten, allein lebenden Menschen, die Hilfe nötig haben, einen Baurenovierungseinsatz. Neben den baulichen Arbeiten hat die geschichtliche Aufarbeitung, die unsere beiden Völker betrifft, einen hohen Stellenwert. Die alten Menschen haben teils den ersten und alle den zweiten Weltkrieg erlebt. Während der Arbeitspausen erzählen die „Alten“ viel vom Krieg, den persönlichen Schicksalen, die sie erlebt haben. Hieraus entwickelte sich bald für das internationale Jugendworkcamp ein zweiter wesentlicher Bestandteil unseres Projektes, die historische Aufarbeitung durch „Oral-Historie“ mit vielen gesprächsbereiten ZeitzeugenInnen.

Seit 2003 hat das internationale Jugendworkcamp stetige Kontakte zu jüdischen Überlebenden bekommen und somit die historische Aufarbeitung gerade auch auf die Geschichte des Holocaust intensiv ausgeweitet. Seit 2005 beschäftigen sich die Jugendlichen, Deutsche wie Weißrussen, intensiv mit der Geschichte von Herrn Shepetinski. Anhand seiner Autobiographie, die ebenfalls 2005 herausgegeben wurde, hatte es sich die damalige internationale Jugendworkcampgruppe zur Aufgabe gemacht, seine Spuren in Weißrussland, die er in seinem Buch sehr bewegend beschreibt, aufzusuchen, ihnen nachzulaufen und sie anhand der historischen Dokumente zu erkunden.
Die Jugendlichen haben viele Spuren gesucht, gefunden und dabei auch selbst viele Spuren gesetzt. Das persönliche Gespräch und die Begegnung mit dem Ehepaar Shepetinski im Herbst des Jahres, bei dem Rückbegegnungsprogramm in Bünde, waren zum absoluten Höhepunkt unserer Projektarbeit geworden. Diese Begegnung blieb nicht ohne Folgen für die

künftigen internationalen Jugendworkcampprojekte. Mit dieser Begegnung waren wir bereits im Herbst des Jahres für das nächste Jahr komplett ausgebucht. Alle Recherchen und Ergebnisse unserer Arbeit werden grundsätzlich mit Herrn Shepetinski besprochen, diskutiert und ausgewertet, mittels Brief, Email und Telefonkontakt oder durch persönliche Begegnungen. Jedes Programm in jedem Jahr auf seinen Spuren wird mit ihm besprochen, gemeinsam vorbereitet und stetig um neue weitere historische Details, neue Orte ergänzt und erweitert.

Um dem Baurenovierungseinsatz wie auch der historischen Aufarbeitung auf Jacobs Spuren gerecht zu werden, haben wir die gesamte Projektzeit von maximal drei Wochen in drei Blöcke aufgeteilt. Wir beginnen in der Regel mit dem Arbeitseinsatz, sind dann anschließend etwa fünf Tage zur historischen Aufarbeitung im Land auf Jacobs Spuren unterwegs und anschließend wieder im Baueinsatz tätig. Die praktische Arbeit ist für uns selbst auch eine Hilfe, die schwere Geschichte, die schrecklichen Schicksale anders und besser verarbeiten zu können.

Das ganz praktische Handeln und die geistige Auseinandersetzung mit der Geschichte sind und bleiben Hauptbestandteil unseres Projektes.

Wir wollen die Erinnerung wach halten, denn nichts ist schlimmer als die Wahrheit über die Geschehnisse vergessen machen zu wollen.

Wir wollen den Opfern die Würde zukommen lassen, die man ihnen zu Lebzeiten entzogen und verweigert hat.

Wir sind in der Gruppe miteinander im Gespräch über die Lehren, die aus einer solchen Geschichte zu ziehen sind.

Nachruf – Jacob Shepetinski

Wir haben einen lieben Freund und einen treuen Wegbegleiter verloren.

Jacov Shepetinski ist am 16.09.2020 in Ramat Gan, Israel gestorben

Seit 2005 ist das Internationale Jugendworkcamp Bünde-Weißrussland eng mit Jacov Shepetinski verbunden. Das Jugendworkcamp ist eine Gruppe bestehend aus orthodoxen, jüdischen, katholischen, evangelischen und konfessionslos Glaubenden aus Weißrussland und Bünde/Kreis Herford. Die Jugendlichen verrichten Arbeitseinsätze bei Kriegs-/Holocaustüberlebenden und bedürftigen Menschen in Weißrussland. Dieser Einsatz ist eng verknüpft mit der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte.

Im November 2005 nahm Jacov mit seiner Frau Lucy an der Rückbegegnungswoche in Bünde teil. Im Jugendworkcamp dieses Jahres fand die erste Spurensuche zu seiner Geschichte statt. Seither sind wir jedes Jahr auf seinen Spuren in Weißrussland unterwegs: in Slonim, seiner Heimatstadt, in Zaversh’e, Okuninovo, Kosovo, Chepelovo, Cemiely, Mogilitsy, Iwazewitschy, Teliachany, Oginsy-Kanal – 10. Schleuse, Svyatitsa, Chudin, Hanzawischy, Khovanshchina und Brest. In den vergangenen 15 Jahren waren etliche junge Menschen aus Weißrussland und Deutschland auf Jacovs Spuren unterwegs. Im Zuge der Vorbereitung und schließlich auf der Reise selbst waren wir stets mit Jacov im Gespräch, Anrufe und Bilder gingen hin und her, alle unsere Fragen beantwortete Jacov direkt. Darüber hinaus schrieben die Jugendlichen über ihre Reisen Berichte und was es ihnen bedeutete, auf seinen Spuren unterwegs zu sein.

Das heutige Belarus wurde 1920, noch als Weißrussland benannt, kurzfristig zur Litauisch-Weißrussischen Sowjetrepublik erklärt. 1921 musste die bolschewistische Regierung die westlichen Gebiete Weißrusslands an Polen abtreten. Jacov wuchs also im damaligen Ost-Polen, dem heutigen West-Weißrussland in der zu Ende gehenden Lenin-Ära auf. Er erlebte als Jugendlicher die darauffolgende stalinistische Herrschaft, im Juni 1941 dann die Okkupation seines Landes durch die Nationalsozialisten und den Holocaust (Pogrom am jüdischen Volk).
67 Ermordete hatte Jacov in seiner Familie zu beklagen. Am 14. November 1941 geriet Jacov selbst in den Todesmarsch von Slonim nach Chepelovo. Aus dem Massengrab konnte er nachts, wie durch ein Wunder, fliehen. In den Wäldern von Zavodnyi Les trat Jacov den Partisanen bei, bis er 1944 in der Nähe von Pinsk für die Rote Armee rekrutiert wurde. In dieser Einheit kämpfte er und zog zu Fuß quer durch Polen, von Ost nach West, bis vor den Reichstag nach Berlin. Dann geriet er in die Mühlen des sowjetischen Regimes. Verurteilt als politischer Häftling kam er von dem Untersuchungsgefängnis in Potsdam in ein weiteres Gefängnis nach Torgau/Elbe. Schließlich wurde er in einem Eisenbahnwagon über Kasan (Russland) in den Nordural (westsibirisches Tiefland) in den Gulag und zuletzt noch für zwei Jahre mit Aberkennung der Bürgerrechte nach Karaganda (Kasachstan) überführt.

Als freier Mann kam er 1956 nach Riga und gründete eine Familie, mit der er am 15. Juni 1966 nach Israel einwanderte. Krieg, Holocaust, Leben und Leiden im Gulag und in der Verbannung waren die Stationen auf Jacovs langem Weg, eine Heimat zu finden. Das Land, für das er wieder kämpfte, wurde seine Heimat, auf die er stolz war. Stolz auch, sie endlich erreicht zu haben.

1967 und 1969 erhielt Jacov eine Vorladung für den Landesgerichtsprozess in Hamburg zur Identifizierung des Gebietskommissars Erren, der für die Verbrechen von Slonim hauptverantwortlich war, auch für die Ermordung von Jacovs Großmutter. Er war Kronzeuge des Prozesses: Dank seiner Beweiskraft und seines Erinnerungsvermögens konnte Erren als Hauptverbrecher verurteilt werden. Kurz nach Jacovs Rückkehr vom Prozess starb seine Frau Riva – nachdem die junge Familie erst drei Jahre in Israel war. Eine sehr knappe Zeit, um in einem neuen Land ein neues Zuhause aufzubauen und wieder Fuß zu fassen. Schließlich musste Jacov einen Beruf finden, den Lebensunterhalt verdienen und eine neue Sprache erlernen. Er musste mit der grausamen persönlichen Geschichte und den Traumata leben lernen und dazu noch als alleinerziehender Vater die Verantwortung für sein Kind tragen. Jacov fand jedoch eine neue Liebe. Er heiratete Lucy am 3. März 1971. Sie waren bis zu Lucys Tod am 13. Februar 2018 glücklich verheiratet, ihr ganzer Stolz waren die Familie und die Enkelkinder.

2005 traf ich Jacov und Lucy beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Bereits dort lernte Jacov das Internationale Jugendworkcamp kennen und schätzen. Gleich danach entwickelten wir gemeinsam in Israel die historische Spurensuche zu Jacovs Leben für das Jugendworkcamp in Weißrussland. 15 Jahre lang begleitete Jacov intensiv die Arbeit des Jugendworkcamps, arbeitete mit und unterstützte es nach all seinen Kräften und Möglichkeiten. Er war stolz auf alle jungen Menschen, die sich mit großer innerer Beteiligung auf seine Spurensuche begaben.

Wir erfuhren Jacov als äußerst warmherzigen, weltoffenen, uns stets zuwandten und an allem interessierten Freund. Wenn man sich mit ihm unterhielt, spielte weder sein noch unser Alter eine Rolle. Jacov war einer von uns. Für uns ist es unbegreiflich, wie Jacov trotz allen Unrechts, Übels und aller Gewaltherrschaft, die er am eigenen Leib erleiden musste, ein demokratisch sowie humanistisch denkender und handelnder Mensch bleiben konnte.

Unser größter Dank gilt Dir, Jacov, für Deine Freundschaft und Liebe. Besonders zu uns Deutschen. Durch unsere Vorfahren hast Du das größtmögliche Unheil für Dich, Deine Familie und Dein Volk erlitten und bist um viele Jahrzehnte Deines Lebens beraubt worden. Deine Spuren haben uns tief berührt. Wir sind Deinen Wegen nachgegangen, haben viel diskutiert über die Geschichte, Deine Geschichte und Dein Schicksal, das wir zutiefst bedauern. Leider können wir für unsere Vorfahren nichts wiedergutmachen. Du hast Versöhnung wirklich gelebt. Für uns ist es jetzt kälter geworden ohne Dich. Deinesgleichen wird die Welt wohl nicht mehr sehen.

Ich verneige mich vor Dir in größtem Respekt und danke Dir sehr für unsere 15-jährige Freundschaft.

Jacov, möge Dein Leben, Dein Schaffen und Wirken uns ein Vorbild sein, uns Kraft geben, uns für das einzusetzen, was die Menschheit niemals vergessen darf.

Ulrike Jaeger

Link (extern) zur Gedenkseite:

www.gedenkseiten.de/jacov-shepetinski/

Russische Übersetzung:

Яков, нам будет тебя не хватать!

Мы потеряли дорогого друга и верного товарища.

Яков Шепетинский ушел из жизни 16-го сентября 2020 г. в Рамат-Гане, Израиль.

Начиная с 2005 г. Международный молодежный трудовой лагерь Бюнде-Беларусь находился в тесных отношениях с Яковом Шепетинским. Молодежный трудовой лагерь представляет собой группу молодых людей православной, католической, евангелической или внеконфессиональной веры из Беларуси и Бюнде/ район Херфорд. Молодые ребята выполняют хозяйственные работы для людей, выживших в войне и Холокосте, и для нуждающихся в Беларуси. Данное участие в трудовой деятельности тесно связано с критическим рассмотрением немецкой истории.

В ноябре 2005 г. Яков и его жена Люси приняли участие в неделе, посвященной ответной встрече в Бюнде. В том году в молодежном трудовом лагере как раз впервые и состоялся поиск следов, ведущих к его истории. С тех пор мы каждый год двигаемся по его следам в Беларуси: в Слониме, его родном городе, Заверше, Окуниново, Косово, Шепелево, Чемелах, Могилицах, Ивацевичах, Телеханах, канале Огинского с 10-ю шлюзами, Святице, Чудине, Ганцевичах, Хованщине и Бресте. За прошедшие 15 лет несколько сотен молодых ребят из Беларуси и Германии прошли по следам Якова. Как при подготовке, так и во время самого путешествия мы постоянно вели переговоры с Яковом. Звонки и фотографии курсировали туда и обратно, Яков сразу отвечал на все наши вопросы Кроме того, молодежь писала отчеты об их путешествиях и о том, что для них значило, идти по его следу.

В 1920-м году сегодняшняя Беларусь, в те времена так называемая Белоруссия, была на короткое время провозглашена Литовско-Белорусской Советской Социалистической Республикой. В 1921 году по инициативе большевитского правительства западные области Беларуси отошли к Польше. Яков, таким образом, вырос в бывшей Восточной Польше, сегодняшней Западной Беларуси, в период, когда приближался конец Ленинской эры. В юности ему пришлось пережить последующие годы сталинского правления, после этого в 1941-м году оккупацию его страны национал-социалистами и Холокост (еврейский погром). 67 убитых вынуждена оплакивать семья Якова. 14-го ноября 1941 года Яков сам стал жертвой марша смерти из Слонима до Шепелево. Ночью ему чудом удалось выбраться из общей могилы. В лесах Заводного леса Яков вступил в ряды партизан и боролся среди них, пока он в 1944 году не был рекрутирован на службу в Красную Армию неподалеку от Пинска. Он сражался в данном подразделении, прошел пешком всю Польшу, с Востока на Запад, и дошел до Рейхстага в Берлине. После чего он попал в жернова советсткого режима. Был осужден как политический заключенный и далее переведен из СИЗО в Потсдаме в тюрьму Торгау на Элбе. В конце концов его посадили в железнодорожный вагон и отправили через Казань (Россия) на Северный Урал (западно-сибирская равнина) в ГУЛАГ, и под конец выслали еще на 2 года в Караганду (Казахстан), лишив при этом гражданских прав.

Будучи уже свободным мужчиной, в 1956 году он приехал в Ригу и основал семью, с которой он 15-го июня 1966 года переселился в Израиль. Война, Холокост, жизнь и страдания в ГУЛАГе и в ссылке стали рубежами на долгом пути Якова в поисках родины. Страна, за которую он вновь боролся, стала его родиной, которой он гордился, и он был горд, что наконец до нее добрался.

В 1967 и 1969 г. Яков получил повестку в суд в Гамбург и должен был явиться на опознание областного комиссара Эррена, который был главным ответственным за преступления в Слониме, а также за убийство бабушки Якова. Он был главным свидетелем процесса: благодаря его доказательной силе и реминисценции Эррена смогли осудить в качестве главного преступника. Незадолго после его возвращения с процесса умерла его жена Рива – спустя только 3 года, которые молодая семья провела в Израиле. Очень короткий промежуток времени для того, чтобы обрести новое жилище в стране и твердо стать на ноги. Ко всему прочему Яков должен был найти профессию, заработать на пропитание и изучить новый язык. Он был вынужден научиться жить с наполненной ужасом личной историей и травмой, да еще нести ответственность за своего ребенка, воспитывая его в одиночку. Тем не менее Яков находит новую любовь. 3-го марта 1971 года Яков женился на Люси. Это был счастливый брак вплоть до ее смерти 13-го февраля 2018 года, их гордостью были семья и внуки.

В 2005 г. я познакомилась с Яковом и Люси на Конгрессе Немецкой евангелической церкви в Ганновере. Уже там произошло знакомство Якова с Международным молодежным трудовым лагерем и он смог его оценить. Вскоре после этого в Израиле получила развитие наша общая идея исторического поиска следов, ведущих к жизни Якова, ставшая значимой для молодежного трудового лагеря в Беларуси. 15 лет Яков активно сопровождал работу молодежного трудового лагеря, сотрудничал с нами и поддерживал нас, исходя из своих возможностей и сил. Он очень гордился всеми молодыми ребятами, которые с большим внутренним участием отправились на поиск его следов.

Мы знали Якова как чрезвычайно отзывчивого, открытого миру, всегда расположенного к нам и проявляющего интерес ко всему друга. Когда мы с ним общались, было заметно, что ни его возраст, ни наш возраст не имели значения. Яков был одним из нас. Для нас непостижимо, каким образом Яков смог оставаться демократичным, гуманистично мыслящим и действующим человеком — и это несмотря на всю несправедливость, все беды и весь деспотизм, которые он испытал на себе.

Наша великая благодарность Тебе, Яков, за твою дружбу и любовь. Особенно к нам, немцам. По милости наших предков Ты пережил величайшее несчастье, которое также затронуло твою семью и твой народ, и которое лишило тебя многих десятков лет жизни. Твои следы нас глубоко тронули. Мы прошли Твой путь, и было много обсуждений данной истории, Твоей истории, Твоей судьбы, о чем мы глубоко сожалеем. К сожалению, мы не в силах исправить поступки наших предков. Ты действительно жил примирением. Нам стало теперь холодно без Тебя. Подобного Тебе мир больше не увидит. Я с глубоким уважением преклоняюсь перед Тобой и очень благодарю Тебя за нашу 15-ти летнюю дружбу.

Яков, пускай Твоя жизнь, Твое творчесто, Твои действия будут для нас примером и дают нам силы бороться за то, о чем человечество никогда не должно забывать.

Ульрике Егер